Mit zunehmender Naturlosigkeit und Schwierigkeiten, die Natur zu verstehen, gilt es, in der Natur, vor Ort, konkrete Anhaltspunkte aufzuzeigen, um den Betrachter zum Nachdenken anzuregen. Hier lassen sich ökologische Aspekte (Lebensstoff „Wasser“ / Zukunftsaspekt „Wasser“) mit ästhetischen Fragestellungen verbinden: über eine lineare, fragile Landschaftskulptur und damit eine „Wasserskulptur“ (hier: Furnierblätter) eine Art „retrospektive Dimension“ anzusprechen - „hier floss früher einem Wasser“.
Die künstlerische Darstellung von Wasser ist für DAVID HOCKNEY ein „interessantes formales Problem“, denn Wasser kann alles sein - es kann jede Farbe annehmen, ist ständig in Bewegung und visuell nicht festgelegt.
Der ehemalige Waldbach hat über starke Tiefenerosion ein Kerbtal gebildet, Baumstämme liegen obenauf und formen ein Art Dreieck - vor allem im Winter „schön“ anzuschauen.
Ebenso kann der Betrachter den Schwemmkegel im unteren Bereich (Wegerhöhung) sehen.
HORAZ schrieb:
„Ermanne dich und beginne weise zu sein! Wer die Stunde verschiebt, sich selbst zu bessern, gleicht jenem Tore, welcher steht und harrt, bis der
Fluß versiegt, der Jahrhunderte noch in seinem Bette fließen wird.“
(gefunden in: Montaigne, Essais I., Kap. 25)